Regionalliga Nordost
Regionalliga Nordost: Zusammenfassung 27. Spieltag
VFC - Hertha 03 0:1 / VSG - Chemie 2:1 / Lok – ZFC 3:1

Den Abschluss des 27. Spieltages bildeten am Sonntagnachmittag folgende Spiele: Ein früher Treffer von Marius Ihbe entscheidet das Kellerduell zwischen dem VFC Plauen und Hertha 03 für die Gäste mit 1:0. Die Gastgeber scheitern trotz optischer Überlegenheit an ihrer Ideenlosigkeit und Effizienzschwäche. Zehlendorf verteidigt diszipliniert und setzt sich mit dem Auswärtssieg im Abstiegskampf weiter ab. - Die BSG Chemie Leipzig führt lange durch ein abgefälschtes Tor von Oke, gibt die Partie gegen Altglienicke jedoch in den letzten Minuten mit 1:2 aus der Hand. Bokake und Sanogo treffen spät für die VSG, die damit ein sportliches Ausrufezeichen nach turbulenter Woche setzt. - Der 1. FC Lok Leipzig dreht ein hart umkämpftes Spiel gegen den ZFC Meuselwitz nach Rückstand zur Pause in ein verdientes 3:1. Verkamp, Eichinger und Ziane sorgen in einer dominanten zweiten Hälfte für klare Verhältnisse. Der Spitzenreiter festigt damit seine Tabellenführung eindrucksvoll.
Am Samstag trafen aufeinander: Der Hallesche FC besiegt den FSV Zwickau im Spitzenspiel der Regionalliga Nordost mit 2:0 und bleibt damit im Rennen um die Tabellenspitze. Doppeltorschütze Tom Hartmann entschied die Partie mit einem feinen Schlenzer und einem Kontertor in der Nachspielzeit. Zwickau zeigte trotz gefälliger Spielanlage Schwächen im Abschluss und verpasste den möglichen Ausgleich mehrfach knapp. - Der FC Rot-Weiß Erfurt hat trotz langer Unterzahl einen fulminanten 4:1-Heimsieg gegen den BFC Dynamo gefeiert. Nach einem frühen Rückstand und einem Platzverweis vor der Pause drehte RWE das Spiel mit vier Treffern binnen 21 Minuten in Hälfte zwei. Der BFC verlor dabei nicht nur die Kontrolle, sondern auch zwei Spieler durch Platzverweise. - Der Chemnitzer FC hat trotz zweimaliger Führung gegen den Greifswalder FC nur ein 2:2 erreicht. Jongmin Seo erzielte in der 85. Minute das vermeintliche Siegtor, doch Cosak glich postwendend aus. Chemnitz dominierte über weite Strecken, verpasste es aber erneut, seine Überlegenheit in drei Punkte umzumünzen.
Die Begegnungen vom Freitagabend: Der FC Carl Zeiss Jena unterlag trotz früher Führung und zwischenzeitlicher Überzahl Viktoria Berlin mit 2:4. Die Thüringer dominierten die Anfangsphase, verloren jedoch nach zwei umstrittenen Elfmetern und individuellen Fehlern die Kontrolle. Viktoria nutzte die Schwächen des Gegners eiskalt und drehte die Partie mit zwei Treffern in Unterzahl. - Der FC Eilenburg hat im Abstiegskampf der Regionalliga Nordost einen wichtigen 3:2-Sieg gegen den SV Babelsberg 03 errungen. Nach einem frühen Rückstand drehte die Prüfer-Elf die Partie mit drei Treffern binnen 25 Minuten in der zweiten Hälfte. Ein später Anschlusstreffer brachte Babelsberg noch einmal ins Spiel, doch Eilenburg rettete den Vorsprung mit Herzblut ins Ziel. - Der FSV 63 Luckenwalde hat im Abstiegskampf einen späten 1:0-Heimsieg gegen Hertha BSC II gefeiert. In einer umkämpften Partie entschied ein abgefälschter Freistoß von Jonas Böhmert in der 89. Minute das Spiel. Luckenwalde verdiente sich den Dreier durch kompakte Defensive, große Disziplin und unermüdlichen Einsatz.
Die ausführlichen Spielberichte:
Früher Stich ins Herz: VFC verliert Kellerduell

VFC Plauen – Hertha 03 Zehlendorf 0:1 (0:1)
Ein einziger Moment entschied ein Spiel, das über weite Strecken von fahriger Offensive, taktischer Vorsicht und dem Scheitern beider Mannschaften an sich selbst geprägt war. Hertha 03 Zehlendorf entführt mit einem frühen Treffer von Marius Ihbe drei eminent wichtige Punkte aus dem Vogtlandstadion und verschärft die ohnehin dramatische Lage des VFC Plauen im Tabellenkeller der Regionalliga Nordost. Die Mannschaft von Trainer Sedat Gören präsentierte sich erneut zu harmlos, um den eigenen Negativlauf zu durchbrechen – während Zehlendorf mit dem Minimalismus eines abgeklärten Liganeulings operierte. Der 1:0-Auswärtserfolg vergrößert den Abstand zwischen beiden Aufsteigern auf nunmehr zwölf Zähler. Für die Hausherren scheint der Ligaverbleib unter realistischen Maßstäben zunehmend außer Reichweite.
Schon die ersten Minuten deuteten an, was sich über die gesamte Begegnung ziehen sollte: Plauen bemüht, mit optischer Überlegenheit, aber ohne Esprit in der letzten Zone; Zehlendorf defensiv geordnet, effizient, wachsam in der Umschaltbewegung. So genügte ein einfacher Pass in die Tiefe – gespielt vom beweglichen Eren Yoldas in den Raum zwischen Innenverteidiger und Außenbahn – um in der 10. Spielminute das entscheidende Tor herbeizuführen. Marius Ihbe löste sich geschickt von seinem Gegenspieler, visierte das kurze Eck an und überwand den Plauener Keeper Erik Pieles, dem der nasse Ball unter dem Körper hindurchrutschte – ein klassischer Torwartfehler bei widrigen Bedingungen.
Die Gastgeber, die mit drei personellen Änderungen in die Partie gegangen waren, verloren nach dieser kalten Dusche spürbar an Struktur. Zwar versuchte das Mittelfeldtrio um Riedl, Morosow und den nach einer halben Stunde eingewechselten Andreopoulos, Impulse zu setzen, doch es fehlte sowohl an Tempo als auch an Präzision im Übergangsspiel. Mehrfach verpufften Angriffsbemühungen bereits im Ansatz. Die wenigen Ansätze über die Außenbahnen – insbesondere durch den bemühten Martynets – wurden entweder im Keim erstickt oder endeten in harmlosen Flanken, die Zehlendorfs Abwehrzentrum souverän entschärfte.
Die Partie lebte über weite Strecken von ihrer Bedeutung für die Tabelle – nicht aber von fußballerischer Klasse. Beide Teams offenbarten Schwächen in der Ballbehandlung, wirkten fahrig im Spielaufbau und scheuten das letzte Risiko. Zehlendorf, das sich nach dem Führungstreffer konsequent in eine tiefe Mittelfeldpressing-Formation zurückzog, überließ Plauen weite Teile des Spielfeldes – allerdings ohne dass daraus ernstzunehmende Torgefahr resultierte.
Eine der wenigen Ausnahmen stellte die 55. Minute dar, als Martynets auf links durchbrach, nach innen zog und mit rechts abzog. Doch auch dieser Versuch wurde noch abgefälscht und verfehlte das Ziel. Die übrigen Plauener Abschlüsse – ein Kopfball Fischers (31.), ein Distanzschuss von Winter oder der spät vergebene Abschluss von Will (90.+5) – waren sinnbildlich für eine Offensive, der es an Zielstrebigkeit, Präzision und Selbstvertrauen mangelt.
Zehlendorf hingegen verteidigte diszipliniert, verlor jedoch zunehmend den Zugriff im Mittelfeld, was die Begegnung in der zweiten Hälfte phasenweise verflachen ließ. Erst in der Schlussphase setzte der eingewechselte Baro einen Akzent, als er in der 84. Minute mit einem Drehschuss aus dem Strafraum Pieles prüfte – doch der Plauener Schlussmann konnte sich diesmal auszeichnen.
In der Nachspielzeit schien sich der VFC Plauen noch einmal aufzubäumen. Eine Hereingabe von rechts, ein gut getimter Steckpass auf den freistehenden Will – doch der Abschluss des Jokers geriet zur symptomatischen Szene dieses Spiels: Hoch, weit, bedeutungslos. Der Ball segelte in Richtung des leeren Gästeblocks – und mit ihm die Hoffnung auf einen späten, rettenden Punktgewinn.
Die Körpersprache der Plauener nach Abpfiff sprach Bände. Einige Spieler sanken zu Boden, andere blickten ratlos ins Nichts. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt mittlerweile sechs Punkte. Zwar ist rein rechnerisch noch alles möglich – doch sowohl inhaltlich als auch atmosphärisch drängt sich das Gefühl auf, als beginne sich das Schicksal dieses Vereins zu besiegeln. Die Rückrunde verläuft bislang ohne Sieg, das Offensivspiel bleibt Stückwerk, und auch die Defensivarbeit – wenn auch heute stabiler – genügt nicht den Anforderungen in dieser Spielklasse.
Hertha Zehlendorf hingegen kann mit dem Auswärtssieg einen Big Point im Abstiegskampf für sich verbuchen. Die Mannschaft von Robert Schröder präsentierte sich als reifes Kollektiv mit einer klaren Spielidee und taktischer Disziplin. Trotz spielerischer Magerkost darf man den Berlinern konstatieren, dass sie genau jene Tugenden in die Waagschale warfen, die in solchen Sechs-Punkte-Spielen den Unterschied machen: Konsequenz, Wachsamkeit, defensive Stabilität.
Für Plauen bleibt der Blick auf die kommenden Wochen ernüchternd. Die Konkurrenz im Tabellenkeller punktet, die eigene Bilanz ist desolat. Wenn sich in Spielanlage, Effizienz und mentaler Widerstandsfähigkeit nicht kurzfristig grundlegende Dinge ändern, droht der bittere Gang zurück in die Oberliga.
Späte Wende: VSG bestraft passive Chemiker

VSG Altglienicke – BSG Chemie Leipzig 2:1 (0:1)
In einem Spiel, das sinnbildlich für die wechselhafte Saison zweier kriselnder Regionalligisten stand, setzte sich die VSG Altglienicke durch zwei späte Treffer in den Schlussminuten mit 2:1 gegen die BSG Chemie Leipzig durch. Der Führungstreffer von Oke kurz vor der Pause hatte die Sachsen auf Kurs gebracht, doch Bokake und Sanogo drehten die Partie in der 86. und 90. Minute zu Gunsten der Berliner. Damit endet nicht nur eine von Instabilität geprägte Woche bei der VSG mit einem emotionalen Last-Minute-Sieg – auch der Interimseinsatz von David Bergner auf der Leipziger Trainerbank findet ein bitteres Ende.
Die Anfangsphase im traditionsreichen Hans-Zoschke-Stadion ließ befürchten, dass das Geschehen eher von Nervosität als von Struktur geprägt sein würde. Altglienicke startete aktiver, forcierte über die rechte Seite erste Eckbälle und brachte mit hohen Bällen früh Unruhe in den Leipziger Strafraum. In der 9. Minute musste Lisinski in höchster Not auf der Linie retten. Doch mit zunehmender Spieldauer befreite sich die BSG, ohne selbst zwingend zu werden.
Das Spiel wogte hin und her, geprägt von Ungenauigkeiten im Passspiel und einem Mangel an Durchschlagskraft in beiden Strafräumen. Die Szene, die zur Führung der Gäste führte, war somit auch kein Produkt strukturierten Spielaufbaus, sondern vielmehr Ausdruck des Zufalls und individueller Unordnung: In der 43. Minute gelangte ein abgefälschter Schuss von Philipp Kirstein über Umwege zu Oke, der das Leder unhaltbar für VSG-Schlussmann Leon Zwick ins Netz abfälschte. Ein Treffer aus dem Nichts, aber symptomatisch für eine Partie, in der lange Zeit wenig planvoll verlief.
Nach dem Seitenwechsel reagierte Chemie-Coach Bergner mit einem Doppelwechsel, brachte Wajer und Ratifo für Brügmann und den angeschlagenen Kirstein. Dennoch änderte sich wenig am Charakter der Partie. Altglienicke drängte zwar optisch auf den Ausgleich, agierte aber zunächst ideenlos und wurde nur durch zwei gefährliche Distanzschüsse auffällig. Chemie hingegen konzentrierte sich fortan auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs – eine Herangehensweise, die sich schließlich rächen sollte.
Spätestens mit der Einwechslung von Sanogo und Bokake zur Mitte der zweiten Halbzeit gewann die VSG an Präsenz in der Offensive. Der Druck auf das Leipziger Mittelfeld wuchs, während die Chemiker kaum noch in die gegnerische Hälfte vorstießen. In dieser Phase offenbarten sich erneut strukturelle Defizite im Umschaltspiel der Gäste. Zwar blitzte bei einem Gegenstoß über Ratifo und Asare noch einmal ein Hauch von Gefahr auf (80.), doch der finale Pass in den Strafraum wurde von Altglienickes Abwehr konsequent unterbunden.
Der Knackpunkt folgte in der 86. Minute: Ein kluger Steckpass durch die Nahtstelle der Leipziger Innenverteidigung erreichte Bokake, der sich energisch durchsetzte und mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck zum verdienten Ausgleich traf. Chemie reagierte nicht mehr, schien auch körperlich und mental angezählt. Und so kam es, wie es kommen musste: In der 90. Minute startete Sanogo nach einem Ballverlust der Leipziger im Mittelfeld durch, setzte sich im Laufduell gegen Weigel durch und schloss kompromisslos zum 2:1 ab.
Der Jubel der VSG-Spieler fiel entsprechend ausgelassen aus – zumal das Trainerteam unter Interimslösung Dan Twardzik nach dem abrupten Abgang von Semih Keskin unter besonderem Beobachtungsdruck stand. Es war ein Moment der Befreiung für eine Mannschaft, die nach Wochen der Unruhe mit einem späten Sieg ein deutliches Zeichen setzte.
Für die BSG Chemie Leipzig hingegen bedeutet die Niederlage nicht nur einen weiteren Rückschlag im unteren Mittelfeld der Tabelle. Sie steht auch sinnbildlich für das inkonsequente Spielverhalten der Leutzscher unter Interimstrainer David Bergner, der nach dem Abgang von Miroslav Jagatic nur eine Übergangslösung darstellte. Am Montag übernimmt Adrian Alipour offiziell das Ruder – mit der schweren Aufgabe, einer mental angezählten Mannschaft wieder Struktur, Disziplin und Offensivpower einzuimpfen.
Dass Chemie über weite Strecken der Partie führte, war dabei weniger Ausdruck eigener Dominanz als vielmehr Resultat der Fehlervermeidung. Doch die passive Haltung in der zweiten Halbzeit, gepaart mit dem fehlenden Zugriff im Zentrum und der mangelnden Staffelung in der Restverteidigung, machte alle Ambitionen auf einen Auswärtserfolg zunichte.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Altglienicke, wenngleich lange unspektakulär, den Sieg mehr wollte, die besseren Wechsel tätigte und in der entscheidenden Phase handlungsschneller agierte. Für Chemie Leipzig hingegen bleibt nach dem enttäuschenden Auftritt die Erkenntnis, dass ein Trainerwechsel allein nicht die Grundprobleme lösen wird. Das Fehlen einer klaren Spielidee, die fehlende Präsenz in Drucksituationen sowie die sichtbar nachlassende mentale Spannkraft müssen nun dringend in den Fokus rücken.
Lok ringt ZFC mit spätem Dreifachschlag nieder

1. FC Lok Leipzig – ZFC Meuselwitz 3:1 (0:1)
Was lange nach einem Rückschlag für den Aufstiegsfavoriten aussah, drehte der 1. FC Lok Leipzig im Stile eines Spitzenreiters binnen dreißig Minuten in ein leidenschaftlich erkämpftes 3:1 gegen den defensiv lange stabilen ZFC Meuselwitz. Nach einem Rückstand zur Pause durch einen von Philipp Schätzle verwandelten Foulelfmeter präsentierten sich die Hausherren zunächst ideenlos, steigerten sich jedoch nach dem Seitenwechsel deutlich. Mit zunehmender Spieldauer, wachsendem Druck und einer Überzahl ab der 70. Minute gelang es der Mannschaft von Trainer Jochen Seitz, das Blatt zu wenden. Jonas Verkamp per Strafstoß, Florian Eichinger per Kopf und schließlich Djamal Ziane vom Punkt sorgten für eine hoch emotionale und letztlich verdiente Wende vor fast 5.000 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion.
Die erste Hälfte des Spiels bot den 4.799 Zuschauern an der Connewitzer Straße eine Begegnung, in der sich der ZFC Meuselwitz keineswegs versteckte. Die Gäste agierten aus einer gut organisierten Grundordnung heraus mutig im Umschaltspiel und wirkten in den ersten 30 Minuten strukturierter als der leicht favorisierte Gastgeber. Vor allem Pauling und Eckardt sorgten auf den Außenbahnen immer wieder für Nadelstiche, während Lok Leipzig in dieser Phase sowohl in der Raumaufteilung als auch in der Passgenauigkeit eklatante Schwächen offenbarte.
Folgerichtig resultierte in der 27. Minute das 0:1, nachdem ein Schuss von Halasz im Strafraum an die Hand von Siebeck sprang – eine unglückliche, aber regelkonforme Entscheidung des souveränen Unparteiischen Kai Kaltwaßer. Philipp Schätzle verwandelte den fälligen Strafstoß mit etwas Glück ins rechte Eck. Die Reaktion der Leipziger? Zunächst verhalten. Zwar suchten sie nun verstärkt die Tiefe, insbesondere über Eichinger und McLemore, doch immer wieder fehlte es an der letzten Konsequenz im Abschluss oder der Präzision im finalen Zuspiel. Kurz vor der Pause hatten Siebeck (40.) und McLemore (42.) noch zwei Halbchancen, doch ZFC-Keeper Sedlak blieb jeweils Sieger.
Jochen Seitz reagierte in der Pause und brachte mit Djamal Ziane eine offensive Option, die dem Spiel Loks eine neue Struktur verlieh. Der Routinier band nicht nur Meuselwitz' Innenverteidigung stärker, sondern schuf Räume für Verkamp und Eichinger, die zunehmend das Tempo bestimmten. Erste Warnsignale gab es in der 50. und 58. Minute, als Piechowski per Kopf und McLemore mit einem abgefälschten Schuss dem Ausgleich nahe kamen.
Die zunehmende Dominanz spiegelte sich schließlich im Elfmeterpfiff der 60. Minute wider: Rehder kam gegen Eichinger im Strafraum zu spät – eine klare Entscheidung. Jonas Verkamp übernahm die Verantwortung und glich sicher zum 1:1 aus. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel einseitig. Meuselwitz verlor mit der Gelb-Roten Karte gegen Pfeil (70.) nicht nur einen Verteidiger, sondern vor allem die defensive Stabilität.
Spätestens ab der 70. Minute entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Lok Leipzig spielte sich in einen Rausch, gewann nahezu jeden zweiten Ball und kombinierte sich – nun deutlich ballsicherer – mehrfach bis an die Grundlinie. Die Führung in der 78. Minute war fast zwangsläufig: Nach einer punktgenauen Flanke von Verkamp köpfte Eichinger aus elf Metern schulbuchmäßig ins rechte Eck – Sedlak blieb erneut chancenlos.
Der ZFC konnte dem Tempo und der wachsenden Präzision des Tabellenführers nun nichts mehr entgegensetzen. Zwar versuchte Halasz mit einem letzten Offensivimpuls über rechts noch einen Nadelstich zu setzen, doch die kompakte Lok-Defensive um Aracic und Wilton ließ nichts mehr zu. Symbolisch für die Schlussphase war dann der dritte Elfmeter der Partie: McLemore wurde in der 90. Minute von zwei Gegenspielern klar in die Zange genommen – Ziane verwandelte souverän zum 3:1-Endstand.
Mit dem hart erarbeiteten, aber schlussendlich verdienten Heimsieg gegen den unbequem agierenden ZFC Meuselwitz unterstreicht der 1. FC Lok Leipzig seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. Die Mannschaft zeigte nicht nur Moral nach dem Rückstand, sondern auch Anpassungsfähigkeit, taktische Reife und personelle Variabilität. Insbesondere die Wechsel zur zweiten Halbzeit erwiesen sich als spielentscheidend.
Für Meuselwitz bleibt die bittere Erkenntnis, dass man eine Stunde lang auf Augenhöhe agierte, dann aber dem wachsenden Druck und der individuellen Klasse des Gegners nicht mehr standhalten konnte. Der ZFC, der unter der Woche noch durch den Finaleinzug im Thüringenpokal Selbstvertrauen tanken konnte, wird die Partie als Lehrstück mitnehmen müssen – insbesondere in Hinblick auf den Umgang mit Drucksituationen und Unterzahl.
Hartmann trifft doppelt: Halle bezwingt Zwickau

Hallescher FC – FSV Zwickau 2:0 (1:0)
Mit einer reifen, wenn auch nicht durchgehend souveränen Leistung hat der Hallesche FC die aufstrebende Mannschaft des FSV Zwickau mit 2:0 besiegt und damit drei eminent wichtige Punkte im engen Titelrennen der Regionalliga Nordost eingefahren. Über weite Strecken der Partie dominierte die Elf das Geschehen, musste jedoch insbesondere nach der Pause zahlreiche brenzlige Situationen überstehen, ehe Tom Zimmerschied-Hartmann in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer des Tages die Entscheidung besorgte. Vor 7.743 Zuschauern im Leuna-Chemie-Stadion zeigte der HFC eine taktisch kluge Vorstellung mit effizienter Chancenverwertung, während Zwickau trotz ordentlicher Spielanlage vor dem Tor zu fahrig agierte – und damit die Quittung erhielt.
Von Beginn an ließ Halle keinen Zweifel daran aufkommen, dass man die Scharte aus dem späten Remis in Eilenburg ausmerzen wollte. Die Rückkehr von Jonas Nietfeld nach monatelanger Verletzungspause gab dem Angriffsspiel zusätzliche Struktur, während Hartmann und Richardson mit ihrem variablen Positionsspiel immer wieder Lücken in der Zwickauer Defensive aufrissen. In der neunten Minute setzte Hartmann mit einem ersten gefährlichen Schlenzer ein Ausrufezeichen, das von Zwickaus Keeper Hiemann spektakulär pariert wurde.
Das Führungstor ließ dennoch nicht lange auf sich warten. In der 21. Minute verwertete Hartmann eine kurz ausgeführte Ecke, zog vom linken Strafraumeck nach innen und zirkelte den Ball präzise ins lange Eck. Es war ein Treffer von hoher individueller Qualität und taktischem Kalkül – der Lohn für Halles frühe Spielkontrolle.
Nach dem Rückstand agierte Zwickau mutiger, kombinierte sicher durchs Mittelfeld und näherte sich mehrfach gefährlich dem Tor von Tom Bendel. Dobruna verpasste mit einem Distanzschuss nur knapp das Ziel (37.), kurz darauf ließ Richardson auf der Gegenseite eine große Konterchance liegen (40.). Der FSV suchte nun vermehrt den Weg über die Flügel, doch Halle blieb in der Verteidigung diszipliniert und ließ kaum klare Abschlüsse zu.
Ein auffälliger Faktor war das hohe Pressing der Hallenser in der ersten halben Stunde, das Zwickau zu langen Bällen zwang und den Spielaufbau entscheidend störte. Mit zunehmender Spielzeit zog sich der HFC jedoch etwas zurück, versuchte über schnelle Umschaltmomente zu kommen und überließ den Gästen vermehrt den Ball.
Die zweite Halbzeit begann aus Sicht des HFC fahrig. Zwickau kam mit spürbarem Willen aus der Kabine, erhöhte das Tempo und zwang Halle zu Fehlern. Bereits in der 49. Minute hätte das Spiel kippen können: Nach einem Querpass von Eixler kam Zimmermann aus wenigen Metern frei zum Abschluss, doch Löhmannsröben rettete spektakulär auf der Linie, ehe Bendel auch den Nachschuss von Herrmann entschärfte.
Halle wirkte in dieser Phase passiv, fast zu kontrolliert. Die zweite Linie agierte nicht mehr mit der gewohnten Kompaktheit, das Mittelfeld stand zu tief, und in der Rückwärtsbewegung offenbarte man Lücken. Zwickau versäumte es allerdings, diesen Zustand in Zählbares umzuwandeln – ein Mangel, der sich später rächen sollte.
Die Partie wurde in der Schlussphase zunehmend hektischer. Kleine Fouls, Nickligkeiten und eine explodierende Atmosphäre auf den Tribünen führten in der 74. Minute zur Roten Karte für Halles Torwarttrainer Becker wegen unsportlichen Verhaltens. Die Bank beider Teams stand nun im Mittelpunkt, das Spiel verlor an Struktur – doch der HFC behielt die Übersicht.
Mit klugen Wechseln – Akono, Eshele und Halangk brachten frische Beine – stabilisierte sich Halle defensiv und setzte in der Offensive vereinzelte Nadelstiche. In der vierten Minute der Nachspielzeit gelang schließlich die Entscheidung: Halangk setzte sich auf links durch, spielte den Ball flach ins Zentrum, wo Hartmann per Direktabnahme aus 13 Metern zum 2:0 einschob – ein Tor der Effizienz, das den Spielverlauf in der zweiten Hälfte zugunsten der Gastgeber auf den Punkt brachte.
Der Hallesche FC hat sich mit dem 2:0 gegen Zwickau eindrucksvoll im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Mannschaft präsentierte sich in den entscheidenden Momenten abgeklärt, defensiv stabil und vorne mit der nötigen Durchschlagskraft – verkörpert durch den zweifachen Torschützen Hartmann. Zwickau hingegen zeigte ein gefälliges Spiel mit hoher Intensität, blieb aber vor dem Tor zu ineffektiv. So war es am Ende ein verdienter Sieg der Gastgeber, die in der Schlussphase Charakter und Reife bewiesen.
BFC Dynamo erleidet Totalschaden in Erfurt

FC Rot-Weiß Erfurt – BFC Dynamo 4:1 (0:1)
In einem Spiel, das an dramaturgischer Dichte kaum zu überbieten war, hat der FC Rot-Weiß Erfurt am Samstagnachmittag im heimischen Steigerwaldstadion eine bemerkenswerte Energieleistung vollbracht und den unmittelbaren Tabellennachbarn BFC Dynamo trotz über 50 Minuten in numerischer Unterzahl mit 4:1 bezwungen. Dabei hatten die Thüringer zur Pause nach einem haarsträubenden Patzer von Torwart Otto nicht nur mit 0:1 zurückgelegen, sondern agierten nach der Gelb-Roten Karte gegen Stürmer Ugondu bereits dezimiert. Was sich dann jedoch zwischen der 55. und 76. Spielminute entwickelte, war ein fußballerischer Befreiungsschlag, getragen von Wucht, Präzision und mentaler Unerschütterlichkeit – und ein Offenbarungseid für die Berliner, die sich nach zwei eigenen Platzverweisen regelrecht zerlegten.
Die Partie begann mit einem kolossalen Fehlgriff, der symptomatisch für die anfängliche Unsicherheit im Spiel der Gastgeber stand. In der 6. Minute spielte Fabinski den Ball unter Bedrängnis zurück auf Schlussmann Otto – ein Routinepass, der sich jedoch als Bumerang entpuppte. Otto vertändelte das Leder, der heraneilende Wüstenhagen sagte Danke und schob zur frühen BFC-Führung ein. Ein Geschenk, das den Berlinern nicht nur einen perfekten Start bescherte, sondern Erfurt vor eigenem Publikum sichtlich lähmte.
In der Folge blieb das Spiel auf beiden Seiten fahrig. Während der BFC durch Lankford, Makovec und Breitfeld mehrfach gefährlich vor dem Erfurter Tor auftauchte – unter anderem vergab Breitfeld in der 23. Minute freistehend vor dem leeren Tor –, mühten sich die Gastgeber redlich, fanden aber weder Rhythmus noch Tiefe im Offensivspiel. Immerhin: Ein Distanzschuss von Schwarz (25.) und einige Ansätze über die rechte Seite durch Dabo sorgten für etwas Entlastung.
Der Tiefpunkt der ersten Halbzeit aus Sicht der Gastgeber folgte in der 38. Minute: Ugondu, zuvor bereits verwarnt, stieg gegen Amadou überhart ein und sah folgerichtig die Gelb-Rote Karte. Der BFC verwaltete bis zur Pause die Führung souverän, hätte sie bei besserer Chancenverwertung sogar ausbauen können. Dass RWE zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch im Spiel war, war einzig der Ineffizienz der Berliner Offensive geschuldet.
Wer geglaubt hatte, dass die Partie nach dem Wechsel einem klaren Drehbuch folgen würde, sah sich fundamental getäuscht. Es war, als hätte das Erfurter Trainerteam in der Kabine einen kollektiven Schalter umgelegt. Angeführt vom spielfreudigen Trübenbach und dem unermüdlich antizipierenden Aboagye drängte RWE die Berliner zunehmend in die eigene Hälfte – und wurde belohnt.
In der 55. Minute glich Moritz nach einer Ecke mit einer energischen Kopfballaktion zum 1:1 aus – der Weckruf, den das Steigerwaldstadion gebraucht hatte. Drei Minuten später war es erneut Trübenbach, der nach einem Foul von El Abed an Aboagye vom Punkt eiskalt zur 2:1-Führung vollendete (58.). Die Szene hatte Folgen: El Abed wurde nur drei Minuten später nach einem weiteren Foulspiel mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (61.), die Berliner dezimierten sich selbst und wirkten fortan mental wie körperlich überfordert.
Was dann folgte, war eine Demontage: In der 71. Minute nutzte Langner ein völliges Durcheinander in der Berliner Defensive und traf zum 3:1. Sechs Minuten später trug sich auch Maluze in die Torschützenliste ein – nach präzisem Abschluss zum 4:1 (76.) war die Partie entschieden. Die Berliner waren da bereits mit einem Spieler weniger auf dem Feld.
Es war bezeichnend, wie sich das Spiel in seiner finalen Phase entwickelte: Der BFC, vor der Pause dominant und tonangebend, verlor nicht nur drei Akteure durch Undiszipliniertheiten, sondern auch jegliche taktische Ordnung. Die Einwechslungen von Crosthwaite, Meyer, Wießmeier und Stockinger verpufften wirkungslos, während Erfurt mit den Hereinnahmen von Uzun, Caciel und Kaufmann neue Frische einbrachte und die Kontrolle vollständig übernahm.
Ein Schuss von Uzun in der 90. Minute, den Wießmeier auf der Linie klärte, hätte beinahe das 5:1 bedeutet – es wäre der Schlusspunkt einer Partie gewesen, in der sich die Hausherren binnen 45 Minuten rehabilitierten, während der Gast jegliche Souveränität einbüßte. So blieb es beim 4:1 – einem Ergebnis, das sich auf dem Papier deutlich liest, in der zweiten Halbzeit aber Ausdruck einer klaren Kräfteverschiebung war.
Was als Desaster begann, endete in einer Triumphstunde für Rot-Weiß Erfurt. Der FC RWE bewies in Unterzahl Moral, Effizienz und taktische Reife und feierte einen historischen Heimsieg gegen einen BFC Dynamo, der sich nach kontrollierter erster Hälfte selbst demontierte. Die Thüringer katapultieren sich durch diesen Erfolg nicht nur emotional, sondern auch tabellarisch in eine komfortablere Ausgangslage – während sich der BFC mit Fragen zur eigenen Disziplin und inneren Stabilität konfrontiert sieht.

Seo sticht, Cosak kontert: Remis mit offenem Visier

Chemnitzer FC – Greifswalder FC 2:2 (1:1)
Trotz zweimaliger Führung, über weite Strecken überlegenem Spiel und einem engagierten Auftritt vor 5.212 Zuschauern an der Gellertstraße hat der Chemnitzer FC in der Regionalliga Nordost gegen den formstarken Greifswalder FC einen sicher geglaubten Heimsieg verpasst. Joker Jongmin Seo brachte die Himmelblauen in der 85. Minute erneut in Front, doch nur zwei Minuten später glich der ebenfalls frisch eingewechselte Elias Cosak für die Gäste aus. Ein bitteres 2:2-Unentschieden für den CFC, der nicht nur mehr Ballbesitz und höhere Spielanteile hatte, sondern auch zweimal Aluminium traf – und letztlich erneut die Effektivität im Abschluss vermissen ließ. Greifswald hingegen zeigte sich wie schon im Hinspiel als unangenehmer, nie aufgebender Gegner und blieb mit dem späten Punktgewinn zum neunten Mal in den letzten zehn Ligaspielen ungeschlagen.
Die Gastgeber begannen mit hoher Präsenz im Zentrum, pressten situativ und fanden über Mergel, Damer und Tobias Müller früh in die Halbräume. Greifswald stand tief, versuchte über Lämmel und Vogt Ordnung ins Spiel zu bringen, wirkte aber vor allem in der Rückwärtsbewegung anfällig. In der 29. Minute wurden die Bemühungen der Chemnitzer erstmals zählbar belohnt: Nach einem weiten Diagonalball an den langen Pfosten ging Greifswalds Farr zu ungestüm zu Werke, spielte den Ball mit dem Arm – Schiedsrichter Franz Wien entschied ohne Zögern auf Strafstoß. Dominik Bozic ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte souverän flach unten links zur 1:0-Führung (30.).
Für den Serben war es bereits der sechste Treffer im achten Einsatz – eine bemerkenswerte Quote, insbesondere angesichts seiner langen Leidenszeit mit Schambeinentzündung. Der CFC blieb dran, setzte nach, doch in der 36. Minute kam Greifswald mit der ersten gelungenen Kombination zum Ausgleich – eine kalte Dusche für die Himmelblauen.
Was sich wie eine beruhigende Führung anfühlte, war binnen sechs Minuten wieder egalisiert. Nach einem feinen Steckpass von Brandt ließ Kratzer den Ball clever durch, Griebsch bediente von der Grundlinie mustergültig in den Fünfmeterraum, wo Felix Müller beim Versuch, Benyamina zuvorzukommen, das Leder unglücklich ins eigene Tor lenkte (36.). Die Partie war damit wieder offen – und Greifswald hatte plötzlich Oberwasser.
Chemnitz hingegen ließ sich nicht beirren. Noch vor der Pause verzeichnete Zickert nach Ecke von Lihsek einen wuchtigen Kopfball an die Latte (40.), kurz darauf grätschte Hollenbach eine Hereingabe an den eigenen Querbalken (45.+2). Zwei Aluminiumtreffer innerhalb weniger Minuten unterstrichen die Ambitionen der Hausherren – der Halbzeitstand von 1:1 war aus Chemnitzer Sicht schmeichelhaft für die Gäste.
Auch nach dem Seitenwechsel diktierte der CFC über weite Strecken das Geschehen. Greifswalds tiefe Staffelung zwang die Himmelblauen zu geduldigem Positionsspiel. Bozic blieb im Zentrum eng bewacht, suchte wiederholt Ausweichbewegungen, während über die Flügel vor allem Damer für Tempo sorgte. In der 60. Minute brachte Trainer Benjamin Duda mit Seo einen frischen Offensivimpuls – ein Wechsel, der sich später noch auszahlen sollte.
Greifswald dagegen lauerte auf Umschaltsituationen, blieb offensiv aber lange ohne klare Zielstrebigkeit. Erst zwischen der 58. und 62. Minute geriet Chemnitz mehrfach ins Wanken: Benyamina verpasste nach Konter nur um Zentimeter, Adamczyk musste gegen Kocer und erneut Benyamina zweimal am kurzen Pfosten klären.
Doch dann schien der CFC den Widerstand zu brechen. In der 85. Minute setzte Seo zum Sololauf an, ließ Farr mit einem schnellen Richtungswechsel stehen und traf aus halbrechter Position mit einem flachen Schuss ins lange Eck zum 2:1 – großer Jubel an der Gellertstraße, der jedoch nur kurz währte.
Denn nur zwei Minuten später schlug Greifswald eiskalt zurück. Eine Flanke von Griebsch wurde an den langen Pfosten verlängert, dort kam ein Chemnitzer nicht entscheidend zum Klären, legte unfreiwillig für Cosak ab – der Joker der Gäste nahm Maß und drosch den Ball unter die Latte (87.). Es war der zweite Abschluss auf das Tor in der zweiten Halbzeit – und der zweite Treffer.
In der Nachspielzeit versuchte Chemnitz noch einmal alles, Bozic prüfte Jakubov aus 18 Metern, doch der frühere CFC-Torwart parierte sicher (90.+3). So blieb es beim 2:2, das für die Himmelblauen trotz ordentlicher Leistung wie eine gefühlte Niederlage wirkte. Auch Trainer Duda dürfte die verspielte Führung ärgern, zumal seine Elf erneut zu wenig aus ihrer Dominanz machte.
Chemnitz ist weiter auf der Suche nach der Balance zwischen Spielkontrolle und Zielstrebigkeit. Gegen einen effektiv konternden und in den entscheidenden Momenten cleveren Greifswalder FC reichte es trotz klarer Überlegenheit und zweimaliger Führung nur zu einem Remis. Die Westsachsen zahlen erneut Lehrgeld im Umgang mit späten Spielphasen – Greifswald hingegen bleibt durch das späte 2:2 moralisch stabil und unterstreicht seine Position im oberen Tabellenmittelfeld.
Viktoria besiegt im Chaos-Spiel Carl Zeiss Jena

FC Viktoria 1889 Berlin – FC Carl Zeiss Jena 4:2 (2:1)
Trotz früher Führung, dominanter Anfangsphase und Überzahl in der entscheidenden Schlussphase stand der FC Carl Zeiss Jena am Freitagabend im Berliner Stadion Lichterfelde mit leeren Händen da. In einer ebenso turbulenten wie kontroversen Begegnung der Regionalliga Nordost unterlag das Team von Volkan Uluc dem FC Viktoria Berlin mit 2:4 – eine Niederlage, die nicht nur durch individuelle Fehler, sondern auch durch strittige Entscheidungen und mentale Aussetzer begünstigt wurde. Während Viktoria mit dem Mut der Verzweiflung kämpfte und sich selbst in Unterzahl aufbäumte, verlor Jena nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 vollständig den Zugriff – und kassierte binnen fünf Minuten zwei Gegentore, die das Spiel endgültig kippen ließen.
Die Partie begann aus Sicht der Gäste mit einem Paukenschlag: Gerade einmal 25 Sekunden waren gespielt, als Maximilian Tattermusch nach feiner Einzelleistung und einem platzierten Abschluss aus 17 Metern ins rechte obere Toreck das frühe 0:1 markierte – ein Start nach Maß für Jena, das aus einer stabilen Grundordnung heraus in der Folge das Spielgeschehen diktierte. Viktoria hingegen wirkte verunsichert, verteidigte tief und ließ den Thüringern in der Anfangsphase zu viele Räume, insbesondere im Zentrum.
Schon in der siebten Minute bot sich Seidemann die große Gelegenheit, auf 0:2 zu erhöhen, doch sein Abschluss aus kurzer Distanz blieb an Viktoria-Keeper Karika hängen. Auch danach blieb der FCC tonangebend: Ein Lattenschuss von Seidemann nach Freistoßflanke (18.) und mehrere starke Aktionen von Tattermusch und Löder unterstrichen die Überlegenheit der Gäste, die in dieser Phase klar auf ein zweites Tor drängten.
Doch anstelle eines komfortablen Zwischenstands kassierte Jena nach einer diskussionswürdigen Entscheidung den Ausgleich: Schiedsrichter Max Kluge zeigte nach einem Zweikampf zwischen Hoppe und Damelang überraschend auf den Punkt – eine Szene, die in der Wiederholung kaum ein strafstoßwürdiges Vergehen erkennen ließ. Enes Küc ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und traf in der 31. Minute sicher zum 1:1.

Der Ausgleich zeigte Wirkung. Viktoria Berlin gewann an Selbstvertrauen, agierte mutiger und konnte die Spielanteile zunehmend ausgleichen. In der 42. Minute kam es dann zur nächsten kalten Dusche für die Thüringer: Nach einem Steckpass von Küc tauchte Moritz Jones frei vor Liesegang auf, scheiterte zunächst am Jenaer Schlussmann, blieb jedoch am Ball und versenkte den Nachschuss ins lange Eck – Spiel gedreht, Berlin in Front.
Jena, das bis dahin die bessere Mannschaft gewesen war, ließ sich von den strittigen Entscheidungen und der aufkommenden Hektik aus dem Konzept bringen. Emotionales Überkochen auf dem Feld, erste Verwarnungen wegen Meckerns und ein sichtbar wachsender Frust lähmten die zuvor so strukturiert agierende Mannschaft.
Mit Krämer für Hoppe versuchte Uluc zur Pause ein Signal zu setzen. Doch der zweite Durchgang begann fahrig: Die Gastgeber standen nun tiefer, suchten ihr Heil im Umschaltspiel, während Jena bemüht war, Druck aufzubauen. Zahlreiche Annäherungen – unter anderem durch Kopfballversuche von Reddemann (58.) und einen Flachschuss von Hessel (59.) – blieben jedoch ohne zählbaren Ertrag. Auf der Gegenseite setzte Littbarski mit einem Vorstoß in den Strafraum ein erstes Offensivzeichen für Viktoria (67.), ehe die Partie in eine Phase mündete, die an Dramatik kaum zu überbieten war.
In der 72. Minute ließ sich Zank im Berliner Strafraum fallen – der Kontakt war da, die Entscheidung erneut diskutabel. Doch diesmal zeigte der Unparteiische erneut auf den Punkt. Lukas Löder verwandelte souverän zum 2:2 (73.). In derselben Szene kassierte Viktorias Sylla für sein wiederholtes Foulspiel die Gelb-Rote Karte – numerischer Vorteil für Jena, psychologisches Plus.
Doch statt mit kühlem Kopf das Spiel an sich zu reißen, verlor der FCC im Anschluss endgültig die Ordnung. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich brachte eine Ecke von Küc das nächste Gegentor: Yermachkov stocherte den Ball aus vier Metern mit der Brust über die Linie (77.). Zu allem Überfluss sah in dieser chaotischen Szene auch noch Viktoria-Trainer Özer Hurmaci die Ampelkarte wegen Meckerns – das Spiel drohte zu eskalieren, auf und neben dem Platz.
Als wäre der Spielverlauf für Jena nicht schon bitter genug gewesen, unterlief El Haija nur fünf Minuten später ein folgenschwerer Ausrutscher. In der 82. Minute verlor er auf dem seifigen Geläuf die Balance, woraufhin Viktorias Joker Andrey Dikarev allein vor Liesegang auftauchte und überlegt zum 4:2 einschob – ein Treffer, der nicht nur die Partie entschied, sondern den Gästen den endgültigen Stecker zog.
Obwohl Jena in den Schlussminuten durch Tattermusch (85.) und Richter (90.+4) noch Chancen auf eine Ergebniskorrektur hatte, blieb es beim ernüchternden Resultat. Die Vielzahl an vergebenen Chancen, die fehlende Reaktion auf die emotionale Zuspitzung des Spiels und die mangelnde Konsequenz im eigenen Defensivverhalten sorgten dafür, dass sich der FCC nach 90 Minuten aufreibender Arbeit erneut um den verdienten Lohn brachte.
Der FC Carl Zeiss Jena hat in Berlin eine schmerzhafte Lektion in Sachen Effektivität, Nervenstärke und Spielkontrolle erhalten. Trotz eines blitzartigen Führungstreffers und phasenweiser Dominanz verlor das Team durch mentale Unruhe, individuelle Fehler und eine desolate Schlussphase die Kontrolle über ein Spiel, das angesichts der eigenen Chancenverteilung nicht verloren werden durfte. Viktoria Berlin hingegen nutzte in der Krise die wenigen sich bietenden Momente eiskalt aus – selbst in Unterzahl – und verdiente sich die drei Punkte durch leidenschaftlichen Einsatz und taktisches Geschick.
Eilenburg kämpft sich aus dem Keller

FC Eilenburg – SV Babelsberg 03 3:2 (0:1)
In einer Begegnung, die für beide Mannschaften von existenzieller Bedeutung war, bewies der FC Eilenburg im Abstiegskampf einmal mehr seine Heimstärke unter Flutlicht und bezwang den SV Babelsberg 03 nach einem intensiven Kraftakt mit 3:2. Dabei musste die Mannschaft von Sascha Prüfer zunächst einen Rückstand verdauen, ehe sie sich in der zweiten Hälfte mit beeindruckender Wucht zurückmeldete. Die Tore von Luis, Baumann und Zimmermann drehten die Partie – ehe ein später Treffer von Werthmüller noch einmal für Zittern sorgte. Es war ein Abend, der wie ein Brennglas wirkte: Während Eilenburg um das sportliche Überleben kämpfte und sich mit aller Macht gegen den Abstieg stemmte, offenbarte Babelsberg in einer entscheidenden Phase einmal mehr seine Unbeständigkeit – trotz individueller Klasse und einer Phase der Stabilisierung unter Neu-Coach Ronny Ermel.
Die Partie begann mit einem Eilenburger Paukenschlag, der sinnbildlich für die Dringlichkeit stand, mit der das Team an die Aufgabe heranging. Von Beginn an setzten die Gastgeber die Babelsberger Defensive unter Druck und erarbeiteten sich durch Schlicht, Kretzer und Baumann hochkarätige Chancen. Bereits in der 9. Minute parierte SVB-Schlussmann Stein einen gefährlichen Freistoß von Schlicht, wenig später rettete er gegen dos Santos und Vogel gleich doppelt. Doch die frühe Dominanz verpuffte ungenutzt – ein Problem, das der FC Eilenburg in dieser Saison häufiger begleitet.
Wie so oft im Abstiegskampf folgte die Strafe prompt: Mit der ersten ernstzunehmenden Offensivaktion schlug der SV Babelsberg eiskalt zu. Nach einer Standardsituation traf Innenverteidiger Lang aus dem Gewühl heraus zur überraschenden Führung für die Gäste (14.). Es war ein typisches Tor der Kategorie »Nackenschlag«, das die intensive Anfangsphase der Hausherren konterkarierte. In der Folge verlor die Partie merklich an Tempo, Babelsberg zog sich in die eigene Hälfte zurück, lauerte auf Umschaltmomente und überließ dem FCE das Spiel – dieser jedoch agierte zunehmend nervöser und verlor zeitweise die Struktur.
Die zweite Hälfte begann mit einem weiteren kleinen Schockmoment für Eilenburg, als Maciejewski nach einem Ballverlust von Aquilar beinahe das 0:2 erzielte. Doch wie so oft ist es die Reaktion, die den Charakter eines Teams offenbart: Die Eilenburger legten den Schalter um – und fanden zurück zu ihrem beherzten Spiel der Anfangsphase. Nach einer abgewehrten Ecke war es Luis, der in der 53. Minute aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich einschob.
Von diesem Moment an übernahm der FC Eilenburg nicht nur die Kontrolle über das Spielgeschehen, sondern auch das emotionale Momentum. Während Babelsberg zunehmend fahrig agierte und sich im Zentrum zu passiv zeigte, entfaltete der Gastgeber seine Spielanlage mit zunehmender Klarheit und Zielstrebigkeit. Das 2:1 durch Baumann in der 69. Minute, ein technisch sauberer Kopfball nach präziser Flanke von Zimmermann, war Ausdruck dieser Überlegenheit – ein Tor, das nicht nur das Spiel drehte, sondern auch das Stadion elektrisierte.
Nur neun Minuten später belohnte sich dann auch der Vorlagengeber selbst. Nach einer sehenswerten Kombination über Schlicht schloss Zimmermann überlegt mit einem Flachschuss zum 3:1 ab (78.). Die Kulisse von 424 Zuschauern verwandelte sich in eine Wand des Aufbruchs – der FC Eilenburg war nun nicht nur in Führung, sondern auch mental klar überlegen.
Dass der SV Babelsberg, der zuletzt immerhin drei Spiele in Folge ungeschlagen geblieben war, in dieser Phase lange kaum mehr als den eigenen Schatten angriff, wird Coach Ronny Ermel zu denken geben. Zu passiv, zu fehleranfällig – vor allem im defensiven Umschaltspiel – ließ seine Mannschaft Eilenburg gewähren. Erst ein Distanzschuss von Joker Werthmüller in der 84. Minute, der sich neben dem Pfosten ins Netz senkte, sorgte für späte Hoffnung und eine Phase des Aufbäumens, in der auch ein Lattenkracher von Bachmann das Glück auf Eilenburger Seite betonte.
Doch der Gastgeber rettete die knappe Führung mit Kampfgeist und klugem Zeitmanagement über die Ziellinie. Auch die Hereinnahmen von Shoshi, Schädlich und Zaruba in der Schlussphase unterstrichen das klare Ziel: drei Punkte im eigenen Stadion – koste es, was es wolle. Dass am Ende der Jubel auf Seiten des FCE so ausgelassen wie erleichtert war, lag nicht nur am Ergebnis, sondern auch an der Art und Weise, wie dieses zustande kam.
Der FC Eilenburg sendet mit diesem leidenschaftlich erkämpften 3:2-Sieg ein klares Signal im Abstiegskampf: Wer den Klassenverbleib will, muss ihn erzwingen. Das Team von Sascha Prüfer zeigte sich spielerisch verbessert, leidenschaftlich im Zweikampfverhalten und mental voll auf der Höhe. Babelsberg hingegen agierte zu lethargisch, hatte nach dem Führungstreffer keinen Zugriff mehr und konnte trotz individueller Qualität den Rhythmus des Spiels nicht diktieren. Für die Filmstädter reißt die Serie, für Eilenburg jedoch geht der Kampf ums sportliche Überleben mit einem Hoffnungsschimmer weiter.

Böhmerts spätes Tor beschert Erlösung

FSV 63 Luckenwalde – Hertha BSC II 1:0 (0:0)
In einer Begegnung, die über weite Strecken durch hohe Intensität, diszipliniertes Verteidigen und taktische Vorsicht geprägt war, setzte der FSV 63 Luckenwalde am Freitagabend ein spätes, aber umso kraftvolleres Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost. Erst in der 89. Spielminute brachte Innenverteidiger Jonas Böhmert mit seinem Treffer nach einem abgefälschten Freistoß das Werner-Seelenbinder-Stadion zum Beben – ein Tor, das nicht nur drei eminent wichtige Punkte gegen die U23 von Hertha BSC bedeutete, sondern auch emotionale Erleichterung für eine Mannschaft, die in den vergangenen Wochen häufig unter Wert geschlagen wurde. Gegen einen technisch versierten und über weite Phasen überlegenen Gegner verdiente sich der FSV den knappen Heimsieg durch leidenschaftliches Verteidigen, taktische Reife und das unerschütterliche Vertrauen in den Lucky Punch.
Beide Teams begannen die Partie mit spürbarem Respekt voreinander. Der FSV, tief in den Abstiegskampf verstrickt, vermied frühe Risiken und setzte auf eine kompakte Mittelfeldstruktur. Hertha II, als technisch anspruchsvolle Nachwuchsmannschaft aus dem Leistungszentrum der Berliner, zeigte sich im Ballbesitz strukturierter, konnte diese Überlegenheit jedoch zunächst nicht in zwingende Torgefahr ummünzen.
Die erste Halbzeit war geprägt von intensiver Zweikampfführung und einem hohen Laufpensum beider Mannschaften, doch echte Torchancen blieben rar. Luckenwalde hatte zwei nennenswerte Möglichkeiten: Einmal klärten die Berliner auf der Linie, wenig später scheiterte Tim Schleinitz aus aussichtsreicher Position am präzisen Abschluss. Hertha antwortete mit gutem Kombinationsspiel, insbesondere über die rechte Seite, wo Ben Hatira und der umtriebige Ajvazi immer wieder Schnittstellen suchten. Dennoch blieb es zur Pause beim torlosen Remis – ein Zwischenstand, der dem Spielverlauf in seiner Ausgeglichenheit entsprach.
Nach Wiederanpfiff verstärkte Hertha II sukzessive den Druck. Die Berliner verschoben gut im Pressing, kombinierten sich mehrfach gefällig durch das Mittelfeld und nutzten das spielerische Potenzial ihres Zentrums, in dem insbesondere Ogbaidze und Michelbrink mit hoher Passqualität überzeugten. Luckenwalde geriet nun zunehmend in die Rückwärtsbewegung, hielt dem Druck jedoch stand – nicht zuletzt dank einer mannschaftlich geschlossenen Defensivleistung.
FSV-Geschäftsführer Hendrik Brösel sprach nach der Partie von einer „reif und erwachsen“ geführten Verteidigungsleistung – und traf damit den Kern. Während Hertha auf Ballbesitz setzte, lauerte der FSV auf Umschaltmomente, konnte jedoch in dieser Phase offensiv kaum Akzente setzen. Auch die Hereinnahme frischer Kräfte – Jacobi, Merke, Gollnack, Gruber und Mattmüller kamen sukzessive ins Spiel – diente primär der Stabilisierung.
Besonders auffällig war die Balance, die Luckenwalde trotz zunehmender Belastung hielt. Während Hertha immer wieder versuchte, durch das Zentrum zu kombinieren, verteidigte der FSV tief gestaffelt, verschob diszipliniert und ließ kaum klare Abschlüsse zu. Das Spiel schien auf ein torloses Remis hinauszulaufen – ein Ergebnis, das aus Sicht der Gäste zu wenig gewesen wäre, aber aus Sicht der Gastgeber den Gegebenheiten durchaus gerecht geworden wäre.
Dann kam die 89. Minute. Ein letzter ruhender Ball – getreten mit der Hoffnung, vielleicht doch noch etwas zu erzwingen. Der Freistoß wurde von der Berliner Mauer unglücklich abgefälscht, der Ball fiel Jonas Böhmert vor die Füße – und der Innenverteidiger fackelte nicht lange. Aus kurzer Distanz drückte er den Ball zum 1:0 über die Linie, ein Treffer, der wie ein Stromschlag durch das Werner-Seelenbinder-Stadion ging.
„Ein Momentum, das wir jetzt einfach mal brauchten“, sagte Brösel nach der Partie und brachte damit zum Ausdruck, was viele dachten: Solche Tore, solche Spielverläufe hatten zuletzt meist die Konkurrenten im Tabellenkeller für sich reklamieren können. Nun war es Luckenwalde, das sich in letzter Minute belohnte. Der Jubel auf den Rängen war ohrenbetäubend, die Erleichterung greifbar. „Das Stadion ist dann natürlich mal kurz abgehoben“, so Brösel mit sichtlicher Genugtuung.
Es war ein Sieg des Willens über den Spielrhythmus, der defensive Reife über die technische Überlegenheit. Der FSV 63 Luckenwalde hat sich gegen eine talentierte, aber ineffiziente Berliner Mannschaft mit viel Geduld, hoher Disziplin und einem Quäntchen Glück durchgesetzt. Mit nunmehr 763 Zuschauern im Rücken war die Partie nicht nur sportlich, sondern auch atmosphärisch ein kleiner Befreiungsschlag.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt nicht: Bereits am Dienstag empfängt der FSV 63 den FC Viktoria Berlin – ein weiteres Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Die Chance, den erarbeiteten Rückenwind zu nutzen, ist greifbar – ebenso wie die Erkenntnis, dass man auch in Spielen ohne spielerische Dominanz bestehen kann, wenn man Haltung, Ordnung und Geduld wahrt.
Texe: Holger Elias