Regionalliga Nordost

Regionalliga Nordost: Zusammenfassung 19. Spieltag

BFC siegt deutlich gegen SVB / Lok stolpert in Luckenwalde

Marc Enke (Hertha 03) und Luca Bendel (HFC) in Aktion. Szene aus Hertha 03 – HFC 1:2. Foto: Kerstin Kellner

Die Witterungsbedingungen haben den 19. Spieltag in der Regionalliga Nordost regelrecht ausgedünnt: Fünf Begegnungen mussten aufgrund unbespielbarer Platzanlagen abgesagt werden. Diese Spiele sind betroffen:

F.C. Hertha 03 Zehlendorf - FC Carl Zeiss Jena / BSG Chemie Leipzig - ZFC Meuselwitz / Chemnitzer FC - Hertha BSC II / VFC Plauen - Hallescher FC / VSG Altglienicke - FC Eilenburg

Das Sonntagsspiel:

Der BFC Dynamo holte mit einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Babelsberg 03 drei wichtige Punkte. Rufat Dadashov und David Grözinger schrieben sich mit ihren Treffern in die Torschützenliste ein und sorgten für einen insgesamt verdienten Erfolg der Berliner.

Die Samstag-Partien in der Übersicht:

Trotz einer komfortablen Führung des 1. FC Lok Leipzig zeigte der FSV Luckenwalde eine kämpferische Heimleistung und erzwang in der Schlussphase den verdienten 2:2-Ausgleich. - Nach sieben ungeschlagenen Spielen riss die Serie des FGSV Zwickau durch eine 1:2-Niederlage beim Greifswalder FC.

Die Freitagabend-Begegnung:

Mit einem beeindruckenden 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Berlin untermauerte der FC Rot-Weiß Erfurt seine starke Form und baute die Serie ungeschlagener Spiele auf zwölf aus. Die Thüringer ließen gegen überforderte Gäste nichts anbrennen.

Hier die ausführlichen Spielberichte:

 

Grözinger und Dadashov führen BFC zum Sieg

BFC Dynamo - SV Babelsberg 03 3:0 (1:0)

Im prestigeträchtigen Berlin-Brandenburg-Derby sicherte sich der BFC Dynamo mit einem souveränen 2:0-Heimsieg gegen den SV Babelsberg 03 drei wichtige Punkte. Doppeltorschütze Rufat Dadashov und David Grözinger sorgten für einen insgesamt verdienten Erfolg der Berliner.

Von Beginn an kontrollierte der BFC das Geschehen im heimischen Sportforum Hohenschönhausen. Nach einer druckvollen Anfangsphase brachte Torjäger Rufat Dadashov die Hausherren früh in Führung (11.), nachdem er eine präzise Hereingabe von Grözinger souverän verwertete. Babelsberg, das auf Topstürmer Frahn verzichten musste, fand nur sporadisch ins Spiel und setzte lediglich durch einen Distanzschuss von Werbelow (10.) ein erstes Lebenszeichen. Die Gastgeber blieben spielbestimmend, verpassten es jedoch, durch Julian Wießmeier ihre Führung auszubauen. Der Mittelfeldspieler scheiterte gleich zweimal aus aussichtsreicher Position am starken Babelsberger Schlussmann Sebastian Jung (33., 35.).

Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild: Während Babelsberg defensiv kompakt stand, fehlte es den Gästen an offensiver Durchschlagskraft. Die Berliner hingegen erhöhten früh auf 2:0 (48.): Eine direkte Ecke von Grözinger segelte über den unsicher wirkenden Jung ins lange Eck und brachte die Vorentscheidung. In der Folge beschränkte sich der BFC darauf, die Führung zu verwalten, während Babelsberg trotz einiger Wechsel und taktischer Anpassungen wenig gefährlich wurde. Nur ein Kopfball von Reher (59.) und ein weiterer Treffer von Wüstenhagen, der jedoch aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde (67.), sorgten für nennenswerte Szenen in einem zunehmend kontrollierten Spiel der Gastgeber. In der Nachspielzeit gelang dem BFC Dynamo durch den zweiten Treffer in der Partie von Dadashow das 3:0 (90+1). Der Torjäger musste nach der Vorarbeit von Crosthwaite und Stockinger den Ball nur noch in den leeren Kasten bugsieren.

Die Partie endete verdient mit einem Sieg des BFC Dynamo, der sich durch seine Effizienz und taktische Disziplin auszeichnete. Babelsberg hingegen ließ die nötige Kreativität und Präzision im letzten Drittel vermissen und bleibt damit weiter im Tabellenmittelfeld stecken. Der BFC festigt durch diesen Erfolg seine Position im oberen Drittel und setzt im Derby ein deutliches Zeichen.

 

Luckenwalde überrascht Spitzenreiter Lok Leipzig

FSV 63 Luckenwalde - 1. FC Lok Leipzig 2:2 (1:2)

Ein spannendes und emotionales Duell bot sich den 1.225 Zuschauern im Seelenbinder-Stadion, als der Tabellenletzte Luckenwalde dem Spitzenreiter Lok Leipzig einen Punkt abtrotzte. Trotz einer komfortablen 2:0-Führung der Gäste zeigte der FSV eine kämpferische Leistung und erzwang in der Schlussphase den verdienten Ausgleich. Für Lok endete das Jahr 2024 mit einem enttäuschenden Ergebnis, das die Souveränität des Tabellenführers infrage stellt.

Lok Leipzig startete druckvoll in die Partie und belohnte sich in der 21. Minute: Nach einem Freistoß von rechts traf Adigo aus 20 Metern, dessen Schuss unhaltbar von einem Abwehrbein ins Tor abgefälscht wurde. Das 0:2 folgte in der 41. Minute durch einen sehenswerten Freistoß von Eichinger, der den Ball aus 21 Metern in den linken Winkel zirkelte. Luckenwalde schien geschlagen, doch der Anschluss durch Jannene nur zwei Minuten später ließ neue Hoffnung aufkeimen. Der Verteidiger verwertete einen präzisen Chipball am zweiten Pfosten per Direktabnahme. Kurz vor der Pause bot sich Luckenwalde sogar die Chance zum Ausgleich, doch Naumann parierte einen schwach geschossenen Elfmeter von Vierling (45.+2).

Nach dem Seitenwechsel suchte Lok die Vorentscheidung, scheiterte aber mehrfach an Tittel oder der eigenen Präzision. Während die Gäste ihre Möglichkeiten liegen ließen, kämpfte sich Luckenwalde zurück ins Spiel. In der 84. Minute gelang dem kurz zuvor eingewechselten Schröder der Ausgleich: Nach einer Flanke von Schneider setzte sich der Joker im Kopfballduell durch und platzierte den Ball ins linke Eck. Lok wirkte konsterniert, während der FSV in der Schlussphase sogar dem Sieg näher war.

Mit diesem Punktgewinn bestätigt Luckenwalde den Aufwärtstrend der letzten Wochen und gibt ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Für Lok bedeutet das Remis gegen den Tabellenletzten einen empfindlichen Rückschlag und eine verpasste Gelegenheit, den Abstand auf Verfolger Halle auszubauen.

 

Serienende: Zwickau unterliegt in Greifswald

Greifswalder FC - FSV Zwickau 2:1 (1:0)

Im Volksstadion Greifswald erlebte der FSV Zwickau einen bitteren Abschluss des Jahres. Nach sieben ungeschlagenen Spielen riss die Serie der »Schwäne« durch eine 1:2-Niederlage beim Greifswalder FC. Die Mannschaft von Roland Vrabec verdiente sich den Sieg mit aggressivem Pressing, cleverer Raumaufteilung und überlegtem Umschaltspiel, während Zwickau offensiv zu selten Lösungen fand.

Die Partie begann temporeich. Schon nach drei Minuten hatte Atilgan die Führung für Greifswald auf dem Fuß, doch Rüther rettete in höchster Not. Die Hausherren übernahmen sukzessive die Kontrolle und wurden in der 15. Minute belohnt: Nach einer präzisen Ecke von Vogt setzte sich Atilgan im Strafraum ab und versenkte den Ball per Direktabnahme im langen Eck. Die Führung spiegelte den Spielverlauf wider, denn Greifswald überzeugte mit variablem Offensivspiel und sicherer Defensivarbeit. Zwickau kam erst gegen Ende der ersten Halbzeit durch Könnecke zu einer nennenswerten Möglichkeit, die jedoch knapp über das Tor ging.

Mit zwei frischen Kräften kam der FSV aus der Kabine und zeigte zunächst ein anderes Gesicht. Nach einem dynamischen Angriff über die linke Seite glich der eingewechselte Albert in der 56. Minute per Kopf aus – ein technisch sauberer Abschluss nach Dittrichs punktgenauer Flanke. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn fast postwendend stellte Schmedemann die Führung für den GFC wieder her. Nach einer Hereingabe von Kocer stieg der Verteidiger entschlossen hoch und köpfte ins kurze Eck (59.).

In der Schlussphase drängte Zwickau auf den Ausgleich, doch die Angriffsbemühungen blieben meist Stückwerk. Während Martens mit einem Lattentreffer Pech hatte, entschärfte Greifswalds Jakubov die wenigen zwingenden Aktionen der Gäste souverän. Auf der Gegenseite verpasste Kratzer die Vorentscheidung, als er freistehend über das Tor schoss.

Am Ende feierte Greifswald einen verdienten Sieg, der vor allem auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung basierte. Die Gastgeber verabschieden sich damit positiv in die Winterpause, während Zwickau trotz einer starken Serie mit einer Niederlage in die spielfreie Zeit geht.

 

Effektive Standards: Erfurt besiegt Viktoria souverän

FC Rot-Weiß Erfurt - FC Viktoria Berlin 3:0 (1:0)

In der Fußball-Regionalliga Nordost bleibt der FC Rot-Weiß Erfurt das Team der Stunde. Mit einem beeindruckenden 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Berlin untermauerte die Mannschaft von Fabian Gerber ihre starke Form und baute die Serie ungeschlagener Spiele auf zwölf aus. Die Thüringer kletterten vorerst auf den dritten Tabellenplatz und ließen gegen überforderte Gäste nichts anbrennen.

Schon in der ersten Halbzeit zeichnete sich Erfurts Dominanz ab. Nach mehreren vergebenen Hochkarätern sorgte Wolf in der 45. Minute mit einem präzisen Abschluss aus zentraler Position für die überfällige Führung. Viktoria Berlin zeigte sich zwar bemüht, blieb jedoch in der Offensive weitgehend zahnlos. Ein Skakun-Freistoß (60.) war der einzige nennenswerte Abschluss des ehemaligen Drittligisten.

Nach der Pause erhöhte Erfurt die Schlagzahl. Mit einem direkt verwandelten Freistoß von Langner aus halblinker Position (69.) stellten die Gastgeber die Weichen endgültig auf Sieg. Fünf Minuten später markierte Felßberg per Abstauber das 3:0, nachdem Schwarz zunächst am Berliner Torhüter Horenburg gescheitert war.

Erfurts Spiel zeichnete sich durch strukturiertes Offensivpressing und schnelle Umschaltaktionen aus. Besonders die Achse um Kapitän Schwarz und den agilen Aboagye bereitete der Berliner Defensive wiederholt Probleme. Viktorias Trainer Geral versuchte durch Wechsel in der Schlussphase noch, die Kontrolle zurückzugewinnen, doch die Hausherren agierten weiterhin souverän und ließen kaum gefährliche Aktionen zu.

Der Sieg bestätigt Erfurts beeindruckenden Lauf, der nach zwei Derby-Niederlagen Mitte der Saison begann. Mit einer klugen Mischung aus defensiver Stabilität und offensiver Effizienz hat Gerber die Mannschaft stabilisiert und in die Spitzengruppe der Liga geführt. Der Erfolg gegen Viktoria Berlin war ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg.

Texte: Holger Elias

Zurück